Zielstellungen/Berufsfelder

Das demografische Problem der Alterung ist in Deutschland und allen modernen Gesellschaften bekannt. So war der Geburtsjahrgang 1880 der letzte in Deutschland, der sich aus sich selber reproduzieren konnte. Bis 2050 wird die Einwohnerzahl in der Bundesrepublik auf 70 Mio. sinken. Demgegenüber steigt die Zahl älterer Menschen bis 2030 von gegenwärtig 20 auf 28 Mio. an. Die Zunahme älterer Menschen stellt eine große Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft, Politik und Verwaltung in Deutschland dar.
Als Bildungsinstitution stellt sich die Hochschule Zittau/Görlitz mit dem Master-Weiterbildungsstudiengang "Soziale Gerontologie" dieser Herausforderung und leistet einen Beitrag für die Bewältigung der mit dem demografischen Wandel verbundenen Probleme. Dabei ist die Lage der Hochschule in einer Region, die seit der Wende und laut Prognosen in verstärktem Maße von Abwanderung, Überalterung und Verarmung betroffen ist, besondere Verpflichtung.

Vor diesem Hintergrund strebte die Einführung des Master-Weiterbildungsstudienganges Soziale Gerontologie viererlei an:
  • hochschulpolitisch die Sicherung eines Master-Studienganges im sozialwissenschaftlichen Fächerspektrum,
  • fachpolitisch die inhaltliche Erweiterung des sozialwissenschaftlichen Angebotsspektrums,
  • professionspolitisch die Ermöglichung der Teilhabe am neuen zweistufigen Hochschulsystem sowie des Zugangs zum Höheren Dienst für Diplom-Absolvent/innen (FH),
  • regionalpolitisch Unterstützung bei der Bewältigung des demographischen Wandels in Form von Kooperationsprojekten.

Als Master-Studiengang, aufbauend auf einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, bereitet das Studium auf Tätigkeiten mit eigenverantwortlich-kreativem Profil sowie Leitungs- und Teamverantwortung vor. Dabei verdient die Befähigung zu Planung, Aufbau, Durchführung und Evaluation angemessener Versorgungsstrukturen einer zukünftigen Altenhilfe/Altenarbeit besondere Aufmerksamkeit.Ziel ist die Ausbildung von hochqualifizierten Expert/innen für gerontologische Fachfragen, denen die Rolle von Vordenker/innen zukommt. Vordenker/innen in diesem Verständnis sind nicht erschüttert, wenn sie auf kaum bewährte Arbeitsstrukturen, -routinen und -ressourcen treffen, sondern mit Hilfe des Studiums in der Lage, diese in staatlichen Verwaltungen, Wohlfahrtsverbänden und kommerziellen Dienstleistungsunternehmen zu "erfinden". Damit geht es in der Ausbildung wesentlich um die Befähigung zu einem komplexen Organisations- und Interventionsmanagement, in dem es sich im Kern nicht um Routineaufgaben, sondern um die Bewältigung lösungsorientierter einzelfallübergreifender Aufgabenstellungen handelt.

Der Masterstudiengang „Soziale Gerontologie“ ist als Zugangsberechtigung für den höheren Dienst in Sachsen anerkannt und berechtigt zur Promotion.

Er eröffnet berufliche Perspektiven in einer Vielzahl von Berufsfeldern, wie zum Beispiel:
  • Gesundheitswesen/Pflege,
  • Wohlfahrtsverbände,
  • Kommunal- und Ministerialverwaltungen,
  • Referententätigkeit,
  • Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit,
  • Wissenschaftliche Forschung und Evaluation,
  • Politik-, Organisations- und Unternehmensberatung,
  • Produktentwicklung für ältere Menschen.