Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen oder Vorschläge für Forschungsprojekte zum Thema WBS haben: wbs-forschung(at)hszg.de
Williams-Beuren-Syndrom
Das Williams-Beuren-Syndrom (WBS) ist eine seltene neurologische Entwicklungsbeeinträchtigung, die häufig u.a. mit geistiger Behinderung, Herzfehler, besonderer Gesichtsform („Elfengesicht“), hypersozialem Verhalten, Ängstlichkeit und lebenslangen Unterstützungsbedarf einhergeht (Pober, 2010, Royston, Waite & Howlin, 2019). Zugrunde liegt eine zufällig auftretende Deletion von ca. 26 Genen auf dem Chromosom 7q11.23 (Hillier et al., 2003). Die Prävalenz liegt bei 1:7.500 (Strømme, Bjørnstad, & Ramstad, 2002). Das WBS gehört zur Gruppe den seltenen Erkrankungen (laut Europäischer Union, wenn weniger als fünf von 10.000 Menschen betroffen sind).
.
Genetische, neurobiologische und medizinische Grundlagen des WBS sind inzwischen relativ gut erforscht, es fehlen jedoch alltagsrelevante pädagogische Erkenntnisse, die für Personen mit WBS, deren Angehörige und professionell Begleitende außerordentlich hilfreich wären.
Die Nachwuchs-Forschungsgruppe »WBS in Resonanz« wurde 2016 von Ingolf Prosetzky und Vera Danielsmeier an der HSZG gegründet. Der Begriff »Resonanz« steht für ein intersubjektives »Mitschwingen«, das für Personen mit WBS einen zentralen Aspekt des Erlebens darstellen (Prosetzky, 2014). Die Kerngruppe besteht aus Studierenden des Bachelor-Studiengangs Heilpädagogik/Inclusion Studies.
Arbeitsschwerpunkte bilden die Auswertung aktueller internationaler Forschungspublikationen, die Entwicklung eigener theoretischer und empirischer Forschungsbeiträge über Pädagogik und Gesundheit, das Verfassen qualifizierender Abschlussarbeiten, die internationale Vernetzung mit anderen Forschenden und die Durchführung von regionalen Theorie-Praxis-Transferprojekten. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines pädagogischen Kompetenz- und Beratungszentrums für WBS in Görlitz.
Es besteht eine enge Kooperation mit dem Bundesverband Williams-Beuren-Syndrom e.V.. Prof. Dr. Prosetzky ist seit 2016 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Verbandes. Austausch findet über die Verbandszeitung (Wir üBer unS/Umschau) und regelmäßige regionale, bundesweite und internationale Treffen statt.
2020
2019
2018
2017
Hillier, L. W., Fulton, R. S., Fulton, L. A., Graves, T. A., Pepin, K. H., Wagner-McPherson, C., ... & Minx, P. (2003). The DNA sequence of human chromosome 7. Nature, 424(6945), 157-16
Pober, B. R. (2010). Medical progress: Williams-Beuren syndrome. New England Journal of Medicine, 362(3), 239-252. doi:10.1056/NEJMra0903074
Prosetzky, I. (2014). Mehr als die Summe seiner Symptome: Zur kulturhistorischen Neuropsychologie und Pädagogik des Williams-Beuren-Syndroms. Schriftenreihe International Cultural-historical Human Sciences: Vol. 48. Berlin: Lehmanns.
Royston, R., Waite, J., & Howlin, P. (2019). Williams syndrome: recent advances in our understanding of cognitive, social and psychological functioning. Curr Opin Psychiatry, 32(2), 60-66. doi:10.1097/YCO.0000000000000477
Strømme, P., Bjømstad, P. G., & Ramstad, K. (2002). Prevalence estimation of Williams syndrome. Journal of child neurology, 17(4), 269-271.