Die ESF-Nachwuchsforschungsgruppe FioKo - Frauenförderung durch individuelle und organisationale Kompetenzen in Bildung und Beruf (MINT), Projektleitung: Prof. Maja Dshemuchadse und Prof. Raj Kollmorgen) hat zum Ziel, die Unterrepräsentanz von Frauen im MINT Bereich in Sachsen zu erforschen und Handlungsempfehlungen zu formulieren, die eine gleichberechtigte(re) Teilhabe aller Geschlechter fördern sollen. Dabei werden verschiedene Bereiche einbezogen: Bildung (von Grund- bis Berufsschule bis zum Studium und wissenschaftlichen Karriere), Enterpreneurship und berufliche Entwicklung und der gesellschaftliche Kontext von Frauenförderung.

Bernadette Rohlf beschäftigt sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit der systemischen Analyse des Kontexts von Frauenförderung, um wirksame Hebelpunkte organisationalen Handelns zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Zu diesem Zweck wir die von Peter Checkland entwickelte Soft Systems Methodology angewendet. In Kooperation mit verschiedenen Akteur*innen aus dem hochschulischen MINT-Bereich sollen Modelle des Systems erstellt werden und als Diskussionsgrundlage für einen lösungsorientierten Dialog mit den jeweiligen Akteur*innen dienen. Mit qualitativen Methoden sollen hierzu die Einstellungen, Erfahrungen und Positionierungen der Befragten erarbeitet und individuelle Perspektiven abgebildet werden.

Im Kolloquium stellen wir unsere Perspektive auf das Forschungsfeld und unseren Forschungsplan vor und hoffen auf eine intensive Diskussion sowohl zu methodischen als auch zu inhaltlichen Fragen. Insbesondere soll die Soft Systems Methode als eine in den Sozialwissenschaften und der Psychologie in Deutschland sehr wenig bekannte Methode vorgestellt werden, um ihre Anwendbarkeit auf Fragen der gesellschaftlichen Transformation zu erörtern.