Ostdeutsche und Menschen mit Migrationshintergrund in den bundesdeutschen Eliten. HSZG wirkt an neuer Studie mit.
Wie sind Ostdeutsche und Menschen mit Migrationshintergrund in den bundesdeutschen Eliten repräsentiert? Forscher*innen der Hochschule Zittau/Görlitz legen zusammen mit Kolleg*innen aus Berlin und Leipzig eine neue Studie vor.
Ende März 2024 ist der Band „Ferne Eliten – Die Unterrepräsentation von Ostdeutschen und Menschen mit Migrationshintergrund“ im Verlag Springer VS erschienen.
Mit dem Band liegen die detaillierten Ergebnisse des von 2018 bis 2021 realisierten Forschungsprojekts ‘Soziale Integration ohne Eliten?’ nunmehr in Buchform vor. Die insgesamt neun Kapitel untersuchen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive, inwieweit und warum vielen Ostdeutschen und Menschen mit Migrationshintergrund die Eliten der Bundesrepublik fern erscheinen.
Dabei geht es einmal um die personelle Mindervertretung der beiden Bevölkerungsgruppen in den Eliten und um geringere individuelle Aufstiegschancen. Dazu wurden Berufsbiographien von rund 2.800 Eliteangehörigen erhoben und ausgewertet. Zum anderen wird die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der elitären Unterrepräsentation der beiden Gruppen und deren Einstellungen zur Gesellschaft und den politischen Institutionen der Bundesrepublik aufgeworfen und auf Grundlage einer Bevölkerungsumfrage in einem ersten Zugriff beantwortet. Abschließend formuliert der Band Handlungsempfehlungen für den weiteren gesellschaftspolitischen Umgang mit der diagnostizierten Unterrepräsentation.
Am vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Forschungsprojekt wie an der Erstellung des Bandes waren neben Wissenschaftler*innen der Universität Leipzig (Leitung Dr. Lars Vogel) und dem Deutschen Zentrum für Migrations- und Integrationsstudien (DeZIM, Berlin, Leitung Prof’in Dr. Sabrina Zajak) Forscher*innen des TRAWOS-Instituts der Hochschule Zittau/Görlitz beteiligt: Prof. Dr. Raj Kollmorgen als Projektleiter des Teilvorhabens an der HSZG und Mitherausgeber des Bandes, Susanne Lerche (MA) als wissenschaftliche Hilfskraft und Autorin sowie Jan Schaller (MA) als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Autor.
Das Projekt und seine Ergebnisse werden gegenwärtig in einem vom Bundeskanzleramt (Ostbeauftragter) finanzierten Folgevorhaben („Elitenmonitor“) fortgesetzt und vertieft, an dem auch Forscher*innen des TRAWOS beteiligt sind.
Zur Publikation und den Projektergebnissen werden in Kürze Buchvorstellungen und Präsentationen in der Region stattfinden. Die Termine werden auf der Website des TRAWOS-Instituts veröffentlicht.