​Prof. Dr. Raj Kollmorgen, Soziologe und Professor für Management sozialen Wandels an der Hochschule Zittau/Görlitz, hat sich im Rahmen der Bundestagswahl 2025 in verschiedenen Medien als Experte geäußert. In Interviews mit dem MDR und dem SPIEGEL analysierte er die Gründe für die historisch hohe Wahlbeteiligung sowie den Erfolg der AfD in Ostdeutschland.

In einem Beitrag des MDR erklärte Prof. Kollmorgen, dass die gestiegene Wahlbeteiligung auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zurückzuführen sei, die die Menschen stärker politisieren. Dazu zählen unter anderem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, Migrationsthemen und wirtschaftliche Unsicherheiten. Diese Krisen würden die Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, ihre Stimme abzugeben, um Einfluss auf die politische Gestaltung zu nehmen.

Im SPIEGEL-Interview betonte Prof. Kollmorgen, dass neue Parteien mit alternativen Programmen und neuen Köpfen zur Mobilisierung der Wählerinnen und Wähler beigetragen haben. Diese Erweiterung des Parteienspektrums habe zu einer stärkeren Polarisierung geführt, die wiederum mehr Menschen an die Wahlurnen brachte.

Bezüglich des Wahlerfolgs der AfD in Ostdeutschland führte Prof. Kollmorgen mehrere Gründe an. Er verwies auf eine andere politische Kultur und spezifische Diskussionsmuster in Ostdeutschland, die den Erfolg der Partei begünstigen. Diese Faktoren seien nicht grundsätzlich überraschend, sondern hätten sich bereits bei vergangenen Landtagswahlen abgezeichnet.