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09. February 2024

Prädikat besonderes Organisationstalent

Riccarda Svarovsky studiert Management Sozialen Wandels in Görlitz und engagiert sich neben dem Studium in der Studienkommission als Matrikelsprecherin.

In unserer Reihe "Dein Weg zum Master" stellen wir in regelmäßigen Abständen unsere Master-Studierenden näher vor und berichten über ihre Beweggründe für die Wahl ihres ganz besonderen Studienganges, ihr Leben in der Region und ihre persönlichen Ziele.

Riccarda Svarovsky studiert Management Sozialen Wandels in Görlitz. Sie engagiert sich neben ihrem Studium vor allem in der Studienkommission als Matrikelsprecherin. Ein Gespräch über Organisationstalente, Nein-sagen und Erwachsenwerden.

Kultur und Identitäten, Staatlichkeit, Kommunikation und Politik – jede Ebene der Gesellschaft durchdringt Riccarda Svarovsky mit ihrem Masterstudium Management Sozialen Wandels in Görlitz. Sie steht kurz vor dem letzten Semester, ist 24, gerade aus Bischofswerda gekommen. Sie pendelt viel zwischen Görlitz und ihrer Heimat. Dort ist sie noch gut angebunden: Freunde, Familie, Arbeit. In Görlitz lebt sie, „zweckmäßig“, wie sie sagt, in einem Wohnheimzimmer. „Ich fahre oft heim und mein Leben spielt sich hauptsächlich in Bischofswerda ab.“ Dort lebt sie bei ihren Eltern und genießt die Heimat und familiäre Umgebung. Erfolgreich im Studium in Görlitz ist sie dennoch – ihr Lebensmittelpunkt soll auch eine große Rolle in ihrer Masterarbeit spielen. Dem ehemaligen Kulturhaus von Bischofswerda soll neues Leben eingehaucht werden, durch ein Strukturwandelprojekt. Riccarda Svarovsky kann sich dieses Thema gut in ihrer Masterarbeit vorstellen. So weit ist es jetzt aber noch nicht.

Seit dem ersten Semester ist sie in der Studienkommission, engagiert sich für ihr Matrikel, gibt Feedback weiter, organisiert und klärt und schreibt in WhatsApp-Gruppen. Sie ist Matrikelsprecherin und sehr aktiv in ihrem Studiengang. Für die anstehende Posterpräsentation, eine Prüfungsleistung ihres Studienganges, ist es eben Riccarda Svarovsky, die dem Hausmeister die Stuhlanzahl mitteilt, den Raum nochmal überprüft und sich den Medienschlüssel abholt. „Einer muss es ja machen, ich bin gut organisiert, das liegt mir“, sagt sie. Manchmal frage sie sich, wenn sie es nicht machen würde, wer dann? All die kleinen Schritte, all die Einzelheiten, Terminabsprachen, Gruppenkommunikation, das alles, was man von außen nicht sieht – das macht Riccarda Svarovsky sehr gern. Oft kommt auch ein Danke von ihren Kommiliton*innen und der Studiengangsleitung. Und das ist ihr wichtig.

Sie selbst hält sich organisiert durch einen analogen Kalender, Zettel und Erinnerungsapps auf dem Handy, wenn sie unterwegs ist. „Doppelt hält besser“, sagt sie. Von der Studiengangsleitung kam schon mal hier und da der Hinweis: Pass auf, dass du nicht zu viel machst. Riccarda Svarovsky sagt: „Ich kann eben auch schlecht nein sagen.“ Und lacht, als wäre ihr Orgatalent eine kleine Marotte, die irgendwann abzuschütteln ginge. Sie hat schon früh gelernt, viele Leute in einer Struktur zu organisieren. Durch die katholische Kirche in Bischofswerda hatte sie ab der 9. Klasse schon Verantwortung. Zwei Jahre lang war sie die Hauptorganisatorin der Religiösen Kinderwochen, da galt es 80 Kinder und 30 Helfer zu strukturieren und vor allem den Kindern eine gute Zeit zu bieten. Viele Jahre war sie auch im Dekanatsjugendhelferkreis Bautzen, ein Organisationsgremium der katholischen Jugend im Dekanat. Dieses Pensum war mit ihrem beginnenden Studium allerdings nicht mehr vereinbar. „Ich kann ja nicht überall dabei sein“, sagt sie.

Und was macht sie sonst noch so, die pragmatische, top organisierte 24-jährige Studierende aus Bischofswerda? Gibt es da noch Platz für ein Privatleben? Sie hat das Lesen wieder für sich entdeckt. Früher gern und viel gelesen, hatte sich das Hobby irgendwann verloren. Seit Corona kam sie wieder aufs Buch und liest seitdem in einem ganz neuen Genre – New Adult. Es handelt sich dabei um Romane, die sich mit den Themen Liebe, Freundschaft, Selbstfindung und dem Erwachsenwerden auseinandersetzen. Die Protagonist*innen sind meist junge Erwachsene, die vor großen Herausforderungen stehen und sich in schwierigen Situationen beweisen müssen. Über TikTok verfolgt Riccarda Svarovsky den Büchertalk über die neusten Veröffentlichungen.

Gut aufgestellt war Riccarda Svarovsky für ihren Master in Görlitz eh schon. Sie studierte vorher ihren Bachelor in Politikwissenschaften an der TU Chemnitz. Von Soziologie hatte sie also schon mal etwas gehört, als sie dann im ersten Semester in Görlitz saß, thematisch ein großer Teil des Grundstudiums. Ihr Praktikum mit 400 vielen Stunden, wie Riccarda Svarovsky findet, und ganz im Gegenteil zur TU Chemnitz vorher, sehr praxisnah und intensiv, machte sie in einer Apotheke in Bischofswerda, in der sie bis heute arbeitet. Hauptsächlich unterstützte sie als Assistenz der Geschäftsleitung mit ihren organisatorischen Fähigkeiten und in der Öffentlichkeitsarbeit. Auf Minijob-Basis ist sie weiterhin dort angestellt, ein noch geheimes Strukturwandel-Förderprojekt hat sie in dem Zuge bis ins Ministerium begleitet. „Da darf ich leider noch nicht drüber sprechen“, sagt sie. Sie freut sich auf noch mehr Management-Themen im letzten Studiensemester. Was sie danach macht, weiß sie noch nicht genau, die Forschung wird’s wohl nicht werden. Dafür ist sie zu praktisch veranlagt.

Text: Sophie Herwig

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